Das Gesundheitssystem in Deutschland ist schwer zu durchschauen. Wer neu nach Deutschland gekommen ist, wie die Flüchtlinge in den vergangenen Jahren, hat damit noch größere Probleme.
Aber auch ehrenamtliche und hauptamtliche Unterstützer könen die Fragen zur medizinischne Versorgung von geflüchteten Menschen oft nicht beantworten. Oder wissen Sie, dass ein Rezept nur zwei Wochen nach Ausstellung gültig ist? Oder: Wie lange können die Dienste einer Hebamme nach einer Entbindung genutzt werden, bzw. wie lange wird das von der Krankenkasse finanziert?
In Deutschland basiert die medizinische Versorgung auf einer Krankenversicherung. Asylsuchende in Deutschland sind zunächst nicht krankenversichert, daher wird ihre gesundheitliche Versorgung von staatlichen Stellen, wie beispielsweise vom Sozialamt, gewährleistet.
Flühtlinge haben Anspruch auf eine medizinische Behandlung. Das bedeutet, wer unter Schmerzen leidet oder akut erkrankt ist, wird behandelt. Zur gesundheitlichen Versorgung gehören die Behandlung bei einem Arzt, einem Zahnarzt sowie die erforderlichen Schutzimpfungen und medizinisch gebotenen Vorsorge-Untersuchungen bei Kindern und Erwachsenen.
Asylsuchende werden von einem Arzt untersucht und behandelt, wenn
Kinder, werdende Mütter, Opfer von Folter und Gewalt sowie Menschen mit Behinderung gelten als besonders schutzbedürftig. Bei der medizinischen Versorgung werden ihre Bedürfnisse besonders berücksichtigt.
(aus dem Handbuch "Gesundheitliche Versorgung von Geflüchteten")
Auch die Seele kann genauso wie der Körper durch Krankheit verletzt werden. Nach einer Zeit von Unterdrückung – z.B. einem Krieg und einer vielleicht ungewissen Zukunft – ist die Seele sehr vieler Menschen verletzt.
Schlimme Erlebnisse werden aber nicht von allen Betroffenen gleich wahrgenommen: Jeder reagiert anders und sucht nach eigenen Wegen, um seine individuellen Erfahrungen zu verarbeiten. Zudem kann der Umgang mit außergewöhnlichen Belastungen und Krisen auch kulturspezifisch variieren.
Zeichen einer seelischen Verletzung können unter anderem sein:
Das Therapiezentrum für Folteropfer bietet eine Anlaufstelle für Betroffene. Als erste Hilfestellung hat das Therapiezentrum hat einen Ratgeber in mehreren Sprachen entwickelt.
Das psychosoziale Beratungsprogramm WeCare ist ein Unterstützungsangebot des gemeinnützigen Vereins Medical Volunteers International e.V. Es richtet sich an geflüchtete Menschen in Deutschland.
Ihnen soll ein kostenloser, niedrigschwelliger Zugang zu psychosozialer Beratung ermöglicht werden, unabhängig davon, welche Sprache man spricht oder wo in Deutschland man wohnt. Aus diesem Grund findet WeCare digital und in Anwesenheit einer Übersetzerin oder eines Übersetzers statt. Geleitet werden die Beratungen von einem Team traumasensibler Fachberater*innen. Aktuell ist WeCare auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi, Dari, Kurmanji, Russisch und Ukrainisch verfügbar. Die Kontaktaufnahme erfolgt via WhatsApp, bevor ein Beratungstermin oder eine etwaige Weitervermittlung vereinbart wird.
Warum kann Cannabis für mich gefährlich werden? Warum können Medikamente auch schaden? Warum kann Alkohol für mich gefährlich werden? Erklärvideos in 5 Sprachversionen (auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Dari, Tigrinya) jeweils 90-120 Sekunden zum Ansehen und Download befinden sich auf der Website der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen