Yaghoob Ebrahimi kennt sich in der Küche bestens aus. Früher hat er als Koch gearbeitet, heute gibt er jungen Flüchtlingen in Deutschland Kochunterricht. „Liebe geht durch den Magen“, sagt Ebrahimi und lacht verschmitzt. Seiner Meinung nach, lernen die jungen Menschen aus Albanien, Afghanistan, Guinea und Iran die deutsche Kultur am besten in der Küche kennen.
Um junge Flüchtlinge bei der Integration zu unterstützen, bietet der Jugendmigrationsdienst Köln (JMD-Köln) neben Sprachkursen auch Kochkurse an. Zwischen 15 und 25 Flüchtlinge treffen sich jeden Dienstag mit deutschen Jugendlichen, um gemeinsam zu kochen. Zum „Kursplan“ gehören selbstverständlich auch der Einkauf und die Kochvorbereitungen. In deutschen Supermärkten ist das Angebot schließlich ein anderes, als in den jeweiligen Heimatländern der Flüchtlinge.
Angeleitet werden die Jugendlichen von Yaghoob Ebrahimi: „Kochen ist wichtig und gehört zum Leben. Viele der jungen Flüchtlinge haben bisher nicht kochen gelernt, doch das müssen sie, um perspektivisch eigenständig leben zu können.“
Rashid kommt aus Afghanistan und lebt seit fünf Monaten in Köln. Dank des Kochkurses kann er Freundschaften mit anderen Flüchtlingen und Kölnern schließen. „Die Kochgruppe hilft mir, mich in die Gesellschaft zu integrieren“, sagt er nach nur fünf Monaten in Köln bereits auf Deutsch. Yaghoob Ebrahimi möchte, dass junge Flüchtlinge durch den Kochkurs die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu ihrer Kultur zu Hause entdecken. „Beim Kochkurs erleben viele, dass in Deutschland auch Männer am Herd stehen“, erklärt Ebrahimi. Teilnehmer Raschid betont: „Man erkennt auch viele Gemeinsamkeiten beim Kochen. Zum Beispiel der Gebrauch bestimmter Zutaten, die sich teilweise gleichen.“
Die Kochgruppe wird durch die Aktion Neue Nachbarn unterstützt.