Du solltest deine Grenzen kennen. Egal, ob es um die Dauer des Aufenthalts geht oder darum, dass du dich mit der Situation überfordert fühlst. Nach einer gewissen Zeit wieder Abstand voneinander haben zu wollen, ist für beide Seiten in Ordnung.
Mach dir bewusst: Es geht vielen Anbietern von Wohnraum so. Es ist also keine Schande festzustellen, dass das Zusammenleben nicht mehr funktioniert. Besprich dies mit Profis aus der Flüchtlingshilfe, die findest du beispielsweise bei den Fachdiensten für Integration und Migration der Caritas aber auch die Integrationsbeauftragten der Aktion Neue Nachbarn. Auch dein Gast sollte diese Beratung nutzen, im besten Fall macht ihr dies gemeinsam. Die Beratung ist unabhängig, vertraulich und kostenlos.
Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Bleibe bietet der Fachdienst Integration und Migration vor Ort oder sie kennen die Menschen vor Ort, die Euch dabei helfen können. Weitere Anlaufstellen sind das Portal www.unterkunft-ukraine.de und die Seite www.germany4ukraine.de/hilfeportal-de/unterkunft des Bundesinnenministeriums.
des Bundesinnenministeriums. Dort werden Angebote gebündelt.
Falls du einen Mietvertrag geschlossen hast, gilt das a
Dort werden Angebote gebündelt.
Falls du einen Mietvertrag geschlossen hast, gilt das allgemeine Mietrecht und damit die Kündigungsfrist, die im (Unter-)Mietvertrag vereinbart wurde. Mieter_innen müssen für eine Kündigung keinen Grund angeben, während Vermieter_innen einen gesetzlich anerkannten Kündigungsgrund, etwa Eigenbedarf, benötigen.
Nimm dir Zeit und schaue mit klarem Blick auf die Situation: Ist mir klar, dass die Menschen möglicherweise lange bleiben werden? Dass sie in Gedanken bei ihren Verwandten und Bekannten in der Ukraine sind und große Angst um sie haben?
Viele Geflüchtete sind aufgrund von Krieg, Verlusten und Fluchterlebnissen schwer belastet oder gar traumatisiert – weiß ich, wo ich professionelle Hilfe bekomme? Sowohl die Caritas wie auch die Aktion Neuen Nachbarn bieten dir regionale Ansprechpartner, die weitere Hilfen vermitteln können.
Gibt es Rückzugsmöglichkeiten in meiner Wohnung für mich und meine Gäste? Gerade bei längeren Aufenthalten gilt: Privatsphäre ist wichtig!
Wenn du nur vorübergehend einen Wohnraum anbieten kannst: Kümmere dich rechtzeitig mit deinen Gästen um eine Alternative, auch mit Hilfe der örtlichen Unterbringungsbehörde. Zu erwarten ist, dass sich die Unterbringungssituation noch verschärfen wird, und dann landen deine Gäste in einer Turnhalle.
Stellt euch darauf ein, dass die Situation emotional und psychisch anstrengend wird. Wie gehe ich zum Beispiel damit um, wenn nachts jemand weinend aufwacht?
Fragt euch, ob ihr selbst genügend Rückhalt habt, falls es Konflikte gibt. Ein Netzwerk von Freund_innen und Familienangehörigen, die im Zweifel unterstützen können, ist sehr hilfreich.
Bei Sachspenden ist der Aufwand für die sammelnde Organisation oft sehr hoch. Kuscheltiere, Möbel oder Kinderwagen müssen transportiert und gelagert werden. Das kostet Geld und Zeit.
Oft können Produkte sogar günstiger vor Ort gekauft werden – das fördert sogar die lokale Wirtschaft. Denn grundsätzlich gilt: Möglichst viel von der Spende sollte ankommen.
Mit Geldspenden können Hilfsorganisationen wir Caritas international individuell darauf reagieren, was in bestimmten Regionen und Situationen benötigt wird.
Trotzdem können Sachspenden zu einem späteren Zeitpunkt wichtig werden. Denn je mehr Menschen zu uns kommen, desto wichtiger können Hilfsgüter vor Ort in Deutschland sein.
Erkundige dich bei der jeweiligen Organisation, an die du spenden möchtest, was genau vor Ort gebraucht wird. Die Hilfsorganisationen veröffentlichen dringend benötigte Sachspenden.
Auf keinen Fall einfach an die Grenze fahren, denn du näherst dich einem Krisen- und Kriegsgebiet. Das könnte auch für dich gefährlich werden.
Die Wege, die man benutzen kann, sind begrenzt. Und momentan werden diese von den großen Hilfsorganisationen genutzt, um dort zum Beispiel Zelte und Einrichtungen aufzubauen. Private Hilfe mit Privat-Pkw ist deshalb meist hinderlich.
In der Grenzregion stapeln sich an einigen Orten inzwischen Kleidung, Spielzeug und Kinderwagen. Also keinesfalls einfach Hilfsgüter einpacken und losfahren!
Nie Menschen einfach mitnehmen, auch wenn es gut gemeint ist. Bitte versetze dich in die Lage der Ankommenden: Sie haben oft Schlimmes erlebt und wissen nicht, wem sie überhaupt vertrauen können.
Wenn du helfen möchtest: Erkundige dich zunächst immer, welche Hilfe hier vor Ort gebraucht wird.
Im Internet kursieren Falschmeldungen und Propaganda. Daher sollte man beim Empfehlen und Teilen von Informationen grundsätzlich vorsichtig sein und kurz innehalten.
Ein gutes Indiz für wahre Meldungen sind seriöse Nachrichten, bekannte Tageszeitungsportale, Öffentlich-Rechtliche Sender oder Bundesbehörden. Hier decken sich die Veröffentlichungen oft, weil sie alle aus seriösen Quellen stammen.
Kannst du nachvollziehen, auf welche Beweise sich ein Post oder Artikel stützt? Wenn nicht, solltest du selbst nach Quellen suchen!
Zuverlässige Informationen gibt es beispielsweise bei der Landeszentrale für politische Bildung. Sie hat ein Dossier erstellt, mit Hintergründen, einer Chronik und Informationen zur aktuellen Lage.
Auch das „Zentrum Liberale Moderne“ bietet seriöse Informationen. Denn es ist ein aus Steuergeldern geförderter Thinktank für Demokratie, individuelle Freiheit und Weltoffenheit.
Achte auf das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen – kurz DZI. Das Institut hat auf seiner Website eine Liste von Hilfswerken zusammengestellt, die Betroffene aus der Ukraine unterstützen.
Das DZI-Qualitätssiegel bescheinigt nicht nur Transparenz und einen angemessenen und wirtschaftlichen Umgang mit den Spendengeldern. Es bietet auch eine Spendenberatung mit Einzelauskünften zu den jeweiligen Organisationen an.
Prüfe private Spendenaufrufe genau: Kennst du die Personen dahinter? Gibt es zweifelhafte Kommentare im Netz?
Lass dich in den sozialen Netzwerken nicht blenden, wenn eine Privatperson ganz schlimme Bilder postet und um Spenden bittet. Das heißt noch nichts!
Achte darauf, ob sich eine Organisation aufdringlich verhält. Unseriöse Anbieter setzen gern auf direkte Konfrontation, um Spender_innen in Verlegenheit zu bringen. Obacht ist geboten, wenn du lästige Telefonanrufe bekommst.
In den Kirchengemeinden vor Ort entstehen aktuell vielfältige Initiativen. Die Integrationsbeauftragen der Aktion Neue Nachbarn schauen gerne, ob etwas zu deinen Stärken und Wünsche passt!
Die Caritas bietet eine Hilfebörse an. Hier kannst du gezielt in deiner Region nach Möglichkeiten suchen, dich für Menschen aus der Ukraine zu engagieren, aber auch ein Hilfegesuch einstellen.
Deine freiwillige Tätigkeit soll Spaß machen und dich nicht überfordern. Das gelingt, wenn du deine Stärken und Interessen einbringen und dein Engagement daran ausrichten kannst. Löse dich dabei von den Leistungsvorstellungen der Arbeitswelt.
Welches freiwillige Engagement zu dir passt, dass beantwortest du zunächst ganz individuell. Denn es richtet sich nach deinen zeitlichen
Übernimm dich nicht! Immer wieder überschätzen hoch motivierte Helfer_innen ihre körperlichen, psychischen und zeitlichen Ressourcen. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn du dich mal überfordert fühlst. Aber achte drauf, dass du dich mit deinen Fragen an einen Profi wenden kannst! Sowohl die Caritas wie auch die Aktion Neuen Nachbarn bieten dir regionale Ansprechpartner, die professionelle Hilfe vermitteln können.
In jeder Region findest du Portale, über die du nach einem Engagement suchen kannst, in Köln zum Beispiel über die Kölner Freiwilligen-Agentur.