Friedensgebet im Bonner Münster. Solidarität und das Gefühl, nicht alleine zu sein, war überall spürbar.
Vor einem Jahr mussten wir feststellen, dass die Barbarei im Herzen Europas als prägende Form politischen Machtstrebens Einzug gehalten hat. Dies hat gerade Christinnen und Christen innerlich zerrissen, mussten wir aus tiefster pazifistischer Überzeugung doch plötzlich erkennen, dass das Selbstverteidigungsrecht und der Schutz der Souveränität einer Nation nur noch mit Waffengewalt und massiver militärischer Unterstützung, auch aus unserem Land, einigermaßen und unter großen Verlusten von Menschenleben aufrecht zu erhalten ist.
Uns in der Aktion Neue Nachbarn (ANN) haben in diesem einen Jahr vor allem das Wohlergehen der nach Deutschland geflüchteten Menschen beschäftigt, deren gutes Ankommen und gelingende erste Integrationsschritte uns ein Anliegen war und ist. Katholische Kirchengemeinden, Verbände und viele ehrenamtliche Initiativen haben bewiesen, dass Nächstenliebe und Solidarität keine Lippenbekenntnisse sind. In vielfältiger und bewährter Weise haben die Integrationsbeauftragten der ANN mit ihren tragfähigen Netzwerken und die ganze Aktion Neue Nachbarn motiviert, koordiniert, finanziert.
Nachfolgend stellen wir drei Aktionen der ANN zum Jahrestag des Kriegsbeginns vor, die in beeindruckender Weise Appelle für Frieden ausgesandt haben:
Friedensgebet mit 120 ukrainischen Schülerinnen und Schülern im Bonner Münster
Auf Einladung des Stadtjugendseelsorgers kamen zum Jahrestag des brutalen Angriffs Russlands auf die Ukraine gut 120 ukrainische Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen im Bonner Münster zusammen. Bei einem ökumenischen Friedensgebet kamen unter anderem ukrainische Klänge zweier Künstlerinnen zu Gehör, die sehr emotional die Bedeutung des Tages zum Ausdruck brachten. Kerzen zu entzünden und Fürbitten in Muttersprache zu sprechen gaben allen Anwesenden ein Gefühl der tröstenden Gemeinschaft in der Hoffnung auf Frieden.
Im Anschluss gab es ein buntes, gemeinsames Frühstück zusammen mit Lehrern und Lehrerinnen, Seelsorgern und anderen, die die Schülerinnen und Schüler seit ihrer Ankunft in Bonn unterstützen und begleiten.
Bergisch Gladbach - Konzert "Gegen den Krieg und für den Frieden"
In Bergisch Gladbach fand am 25.02.2023 in der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph Moitzfeld ein gut besuchtes Solidaritätskonzert mit dem Titel "Gegen den Krieg, für den Frieden" statt. Bei diesem Konzert traten u.a. ukrainische Sängerinnen auf, die in der Kirchengemeinde St. Joseph Moitzfeld und anderen Katholischen Gemeinden Unterkunft gefunden haben, ebenso die Band Ruhama und die Kirchenchöre von St. Nikolaus und St. Joseph.
Solingen - Theaterstück mit Geflüchteten aus der Ukraine
Der Caritasverband Wuppertal/Solingen präsentierte ein großartiges Theaterstück „1 Jahr Krieg in der Ukraine“ im Kulturzentrum Cobra in Solingen. In dem Theaterstück ging es um Schwierigkeiten und den Kampf ums Überleben von Menschen in einem Kriegsgebiet. Das Theaterstück wurde von der Tanzgruppe Marysienka, dem Chor Benedictus, der Sängerin Roza Franckiewicz, der Moderatorin und Sängerin Eli Krebs und weiteren Teilnehmer:innen durchgeführt und begleitet.
"Liebe-Glaube-Frieden-Hoffnung" - für diese vier zentralen Werte standen symbolisch Kerzen, die zum Abschluss Bühne und Zuschauerraum vereinten.
Pressemitteilung des Erzbistums Köln und das Statement von Erzbischof Kardinal Woelki