
Es sollte ein besonderes Konzert zum Tag der deutschen Einheit werden, erzählt Thomas Gebhardt, der in Köln-Longerich verschiedene Chöre leitet. Nach 25 Jahren Wiedervereinigung zwischen Ost und West stellte sich die Frage, worin heute die besonderen Herausforderungen der Einheit bestehen. Als vor einem Jahr bekannt wurde, dass in Longerich Flüchtlinge untergebracht würden, stand dies schnell im Mittelpunkt der Diskussion. Damals war noch nicht abzusehen, dass der Zustrom so groß werden würde.
Für den Musiker Thomas Gebhardt war klar, dass die Aufführung eines Werkes wie Beethovens 9. Sinfonie in diesem Zusammenhang eine neue Interpretation braucht. Aus diesem Ansatz heraus entwickelte sich der Wunsch, die „Ode an die Freude“ auf arabisch zu singen.
Es gelang über verschiedene Kontakte, einen in Deutschland lebenden, syrischen Dichter kennenzulernen. Fady Jomar war bereit, den Text in Schillers Geist auf arabisch neu zu dichten. Die Aktion ist ein Mittel, um Kontakt zu einer anderen Kultur herzustellen, eine neue Perspektive einzunehmen, einen kleinen Schritt in Richtung „Alle Menschen werden Brüder“ zu machen.
Das Engagement der Longericher Chormitglieder ist groß und der Kontakt zu den Flüchtlingen findet auch außerhalb der Chorproben bei unterschiedlichen Projekten statt. Man kennt sich hier inzwischen und spricht miteinander
Der Chor „Song of Joy“ setzt sich zusammen aus der Chorgemeinschaft an St. Bernhard, dem Collegium Cantorum Köln, dem Kinder- und Jugendchor an St. Bernhard sowie Flüchtlingen aus Syrien. Begleitet wird die Aufführung vom Polygon Kammerorchester. Die musikalische Leitung des Projektes liegt in der Hand von Thomas Gebhardt.
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