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Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln

Kulinarischer Austausch beim Kirchturmfest in Langenfeld

11.06.18, 11:23
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Henning Schoon
EAT&GREET Foodtruck in Langenfeld (c) Henning Schoon

Food Truck der Aktion Neue Nachbarn machte in Langenfeld Station

Curry, frisches Gemüse und auf Wunsch scharfe Soße bildeten am Sonntag nicht nur die Grundlage für leckere Wraps, sondern auch für gute Gespräche: Am Food Truck der Aktion Neue Nachbarn, der beim Kirchturmfest an St. Josef in Langenfeld Station machte, kochten Flüchtlinge und Ehrenamtliche gemeinsam. So konnten die Besucher auch einige ihrer „neuen Nachbarn“ aus Syrien, dem Irak, Bangladesch und anderen Ländern kennenlernen, die allesamt in Langenfeld eine Bleibe gefunden haben.

Zeigen, dass „wir ganz normale Nachbarn sind“

Einer von ihnen war Ammar Breik, der zusammen mit Mustafa Abo Yousif, Jaafarchick Arkan und Matthias Beck die Mittagsschicht übernahm. Für ihn sei die Mitarbeit auf dem Food Truck eine gute Gelegenheit gewesen, die deutsche Kultur besser zu verstehen. „Ich glaube, dass der Stand aber auch zeigt, dass wir ganz normale Nachbarn sind“, sagte Breik. Die Gespräche, auch wenn es nur kurze Bestellungen gewesen seien, hätten geholfen, Ängste abzubauen. In der evangelischen Kirchengemeinde, die ihn zurzeit unterstütze, habe Breik eine „neue Familie“ gefunden. Gerne nahm er die Chance war, beim Kirchturmfest auch andere Langenfelderinnen und Langenfelder kennenzulernen.

Angeleitet wurden die Helfer von Stefan Kuntz, Bäckermeister und freier Mitarbeiter von IN VIA Köln. „Die bunte Mischung verschiedener Nationalitäten macht für mich den Reiz des Food Trucks aus“, so Kuntz. Immer wieder gelte es, sich auf neue Teams einzustellen, die mal mehr und mal weniger Hilfestellungen benötigen würden. Vom Konzept zeigte sich Kuntz überzeugt: „Der Truck ist natürlich nur ein kleiner Aspekt von Flüchtlingshilfe. Aber er zeigt, dass es eigentlich ganz einfach ist, etwas gemeinsam zu tun“. Kultureller Austausch sei über das Kulinarische leichter möglich.

Food Truck als Begegnungsstätte

Nach Langenfeld geholt wurde der Stand vom gemeinsamen Ortsausschuss Christus König und St. Josef. „Wir haben uns überlegt, eine Möglichkeit zu schaffen, dass Gemeindemitglieder mit Flüchtlingen in Kontakt kommen“, erklärte Johannes Schmitt, Vorsitzender des Ortsausschusses. Darüber hinaus werde die Hälfte des Reinerlöses des gesamten Kirchturmfestes für einen Ausflug am 16. September gespendet, bei dem Flüchtlinge und Gemeindemitglieder einen kostenlosen Tag mit Freizeitaktivitäten, Spielen und gemeinsamem Essen verbringen können.

Auch die Flüchtlingshilfe Langenfeld, in der sich etwa 150 Ehrenamtliche engagieren, begleitete den Food Truck. Gleich nebenan informierte sie über ihre Angebote – von der Begleitung von Neuankömmlingen, über Patenschaften für Deutschunterricht bis zur Spende von Fahrrädern.