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Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln

Fahrrad als Baustein der Integration

20.01.17, 12:56
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Newsdesk
Mobile Nachbarn

Fahrradnutzung und -mobilität im Rahmen des Engagements für Menschen mit Migrationshintergrund bietet eine Reihe von interessanten und niederschwelligen Ansatzpunkten. Ein Fahrrad nutzen zu können erweitert den eigenen Aktionsraum um ein Vielfaches. Es ermöglicht,

  • flexibel und mobil am täglichen Leben teilnehmen zu können
  • das eigene Lebens- und Wohnumfeld zu erfahren
  • Angebote besser wahrnehmen und Anforderungen besser bewältigen zu können
  • soziale Interaktion und Gemeinschaft stärker zu erleben
  • die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl zu steigern

Wesentliche Vorteile, die bereits dazu geführt haben, dass in unterschiedlichen Initiativen Fahrradangebote gestaltet werden.

Verschiedene Angebote der Fahrradnutzung

Grundsätzlich können drei Formen von Aktionen mit dem Fahrrad unterschieden werden, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen:

  1. Fahrradsammlungen- und Fahrradreparatur: Dabei wird – oft in zeitlich und örtlich begrenzten Aktionen – zur Spende gebrauchter Räder aufgerufen, die anschließend in kleinen Teams ehrenamtlich Tätiger zu fahrtüchtigen, verkehrstauglichen Fahrräder aufgearbeitet werden, oft auch schon gemeinsam mit Flüchtlingen. Die Fahrräder werden dann entweder als Spende oder als Dauerleihgabe an die Flüchtlinge übergeben.
  2. Fahrradschulen und Trainingskurse: Ein Fahrrad zu besitzen heißt noch nicht, Fahrradfahren zu können, das will erlernt sein. Angebote zum Erlernen des Fahrradfahrens bzw. Übungskurse zum Verhalten im Straßenverkehr sind seltener. Sie setzen infrastrukturelle, personelle und logistische Strukturen voraus, die in der Regel nur entsprechend ausgerichtete Institutionen wie Fahrradclub oder Radstationen und weitere Anbieter von Fahrradlehrgängen bieten können.
  3. Geführte Touren mit Flüchtlingen: Die Planung und Durchführung gemeinsamer Fahrradtouren mit Flüchtlingen sind ein wichtiger Baustein der Integrationskultur und verbinden Bildungsaspekte, Alltagskunde und gemeinschaftliches Erleben und Kennenlernen. Drei Formen können unterschieden werden: Touren mit pragmatischer Ausrichtung (Fahrradnutzung im Alltag), Touren mit Bildungscharakter (Kennenlernen von „Land und Leuten“) und Touren, die von den Flüchtlingsgruppen selbst ausgedacht, organisiert und durchgeführt werden.

Mobile Nachbarn Schildgen

Die mobilen Nachbarn in Schildgen geben Flüchtlingen Fahrräder als Dauerleigabe. Zudem gibt es Fahrradkurse.

Radiobeitrag in "Himmel und Erde" in Radio Erft am 14. Januar 2018