Es soll trösten, ablenken und ein Stück Heimat in der Fremde für geflüchtete ukrainische Familien sein: Mit „Das Wort zum Montag” gibt der Kunstverlag Josef Fink aus Lindenberg im Allgäu ein ins Ukrainische übersetztes Buch heraus, das an Hilfsprojekte verteilt werden soll. Insgesamt werden 1000 Exemplare zur Verfügung gestellt – allein 100 gehen davon an den Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. Bestimmt ist es für die Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe Aktion Neue Nachbarn (ANN). 

„Die Initiative des Fink-Verlags ist menschlich großartig“, sagt Dr. Frank Johannes Hensel, Kölner Diözesan-Caritasdirektor und Leiter der Aktion Neue Nachbarn. „‘Das Wort zum Montag‘ ist geistreich und in seiner besonderen Ästhetik sehr wertschätzend.“

Aufmerksam geworden war Verleger Josef Fink auf die Aktion Neue Nachbarn Anfang April durch einen Beitrag in der Kirchenzeitung. Thema war das Engagement von Geflüchteten für Geflüchtete und die Aufgabe der ANN, die Unterstützung für Betroffene des Ukraine-Kriegs zu koordinieren. „Da haben wir uns gefragt: Was können wir tun?“, so Fink. „Es war eine spontane Sache. Wir wollten etwas Gutes tun, um so auch einfach etwas an andere zurückzugeben.“

Weil es gegenwärtig einen „großen Mangel an ukrainischen Büchern“ gebe, entstand dabei schnell die Idee einer eigenen Publikation. Bis zur Drucklegung dauerte es gerade einmal drei Wochen. Nur einen Tag benötigte die Übertragung ins Ukrainische. Um dem Schreibstil und der Bildsprache von „Das Wort zum Montag“ gerecht zu werden, telefonierte die Übersetzerin mehrmals mit der Illustratorin Miri Haddeck und Autorin Ulli Schmitt. 

Für „Das Wort zum Montag“ entschied sich Fink, „weil es sehr beliebt ist und schon in der dritten Auflage vorliegt. Familien mit Kindern sollen einfach Freude daran haben, sich die Bilder anzusehen und die Texte mitzulesen.” Ganz nebenbei ist die ukrainische Ausgabe, die man nicht im Buchhandel kaufen kann, ein besonderes Geschenk, das er sich zu seinem anstehenden 75. Geburtstag am 18. Mai macht. 

Die Illustrationen von Miri Haddeck kommen fröhlich und bunt daher: Eisbären und Pinguine, Eulen, Hunde, Vögel, ein Schwein beim Ballett oder die Fischerin vom Bodensee. Neben heiteren, kurzen Texten von Ulli Schmitt in Gedichtform enthält „Das Wort zum Montag“ auf 44 Seiten auch Nachdenkliches. Es geht um Beziehungen, Glück und den Lauf der Dinge. Aktueller denn je ist der Text „Sentimentale Mathematik“: „Liebe und Hass sind eigentlich das gleiche Gefühl. Nur mit umgekehrten Vorzeichen.“