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Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln

Bildung und Integration für junge Flüchtlinge

15.12.15, 12:04
  • Presse
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Köln. Die Schulen im Erzbistum Köln wollen ab Februar 2016 für rund 750 Flüchtlingskinder neue Schulplätze anbieten. Ziel ist es, pro Schulklasse mindestens ein Kind mit Fluchterfahrung aufzunehmen. Gerade mit Blick auf die besonderen Regelungen und Auflagen, die im schulischen Bereich gelten, ist dieses Projekt ein großer Schritt nach vorne. Bisher gilt, dass die staatlichen Stellen katholischen Schulen nicht einfach Flüchtlingskinder zuweisen können, da es sich hier um so genannte „Ersatzschulen“ handelt. Um einen Platz für einen Flüchtling zur Verfügung zu stellen und ihn in den normalen Schulbetrieb aufzunehmen, war bisher ein kompliziertes Verfahren notwendig, das nun in Kooperation mit den zuständigen Behörden vereinfacht werden soll.

Geplant ist, dass die Flüchtlingskinder zunächst in einer Eingangsklasse unterrichtet werden, in der vor allem der Spracherwerb im Vordergrund steht. Parallel dazu werden die Kinder in einer Regelklasse aufgenommen und besuchen dort ebenfalls den Unterricht. Nach und nach gehen die Schüler dann vollständig in die Regelklasse über. Dabei soll jedes einzelne Kind entsprechend seines Bedarfs gefördert werden. Auch die Lehrkräfte werden für diese integrative Arbeit besonders geschult. So sind beispielsweise Fortbildungen im interreligiösen und interkulturellen Kontext fester Bestandteil des Konzepts. Für die einheimischen Schüler ist die Flüchtlingsthematik bereits seit längerem immer wieder Thema innerhalb und außerhalb des Unterrichts, sodass sie für die Situation der Flüchtlinge sensibilisiert werden.

Das neue Projekt ist ein weiterer Baustein im Engagement der erzbischöflichen Schulen im Bereich der Flüchtlingshilfe. Schon seit Beginn des Jahres haben die 32 Schulen immer wieder neue Ideen entwickelt, um Flüchtlingen zu helfen, in ihrer neuen Heimat anzukommen. Dazu gehören Deutschkurse, Sport- und Freizeitaktivitäten oder Kinderbetreuung. Auch Projekte wie Spendenläufe, gemeinsame Weihnachtsfeiern oder Begegnungsnachmittage werden organisiert. Mit dem Flyer „Wir machen mit und öffnen Türen“ wird an den Schulen dafür geworben, sich an Hilfsprojekten zu beteiligen.

Im Hochschulbereich werden Flüchtlinge vor allem durch die katholischen Hochschulgemeinden unterstützt. Sie bieten Flüchtlingen, die schon in ihrer Heimat studiert haben oder eine andere schulische Qualifikation erworben haben, eine Erstberatung an und sind ihnen bei der Suche nach einem Studienplatz behilflich. Ehrenamtliche organisieren außerdem Sprachkurse und bieten ein individuelles studienbegleitendes Mentoring an.

Weitere Informationen zum Projekt und zum Engagement der erzbischöflichen Schulen erhalten Sie über die Pressestelle des Erzbistums Köln, Telefon 0221 1642 1411 oder per Mail an presse@erzbistum-koeln.de.